Den Umgang mit Geld zu lernen ist schwierig. So knifflig, dass selbst viele Erwachsene es noch nicht wirklich gelernt haben. Kindern von Klein an den Umgang mit Geld beizubringen, kann daher so nützlich wie unmöglich erscheinen. Dazu gehört, welche Münzen und Scheine es gibt, wie man addiert und subtrahiert, aber auch, wie man physisches Geld mit digitaler Währung vergleicht. Sie sollen lernen, wie man spart, vorausschauend plant und verstehen, dass Geld nicht auf Bäumen wächst. Aus diesem Grund haben wir auch unsere toucanBox Abos und Geschenkgutscheine erstellt, bei denen ihr Geld sparen könnt.
Um sich in diesem Chaos zurechtzufinden, hat sich toucanBox fünf fantastische Tips für den Umgang mit Geld für Kinder ausgedacht. Praktische Herausforderungen und anregende Diskussionen werden Euch helfen zu lernen, wie man mit Geld umgeht.
1. LIMONADENSTAND
Das ist ein Klassiker. Stellt für einen sonnigen Nachmittag einen Mini-Verkaufsstand vor Eurem Haus auf und ermuntert die Kinder, Limonade zu verkaufen. Alles was Ihr braucht, sind ein Tisch, ein paar Schilder, Pappbecher und ein bisschen Muskelkraft, zum Zitronen auspressen.
WAS ZU TUN IST
Zunächst braucht Ihr ein Produkt, das Ihr verkaufen wollt. Hier kann es sich wortwörtlich oder metaphorisch um Limonade handeln, oder einen Kuchenverkauf, Knabberstopp oder eine Sandwich-Bude - das liegt ganz bei Euch. Aber gerade in der heißen Sommersonne ist nichts besser als ein kühles Glas Limonade.
Die Zutaten sind Sprudelwasser, Zucker, Eis und jede Menge Zitronen. Presst die Zitronen in einem Krug, fügt etwas Zucker (ca. 1 Esslöffel pro 4 Zitronen), Mineralwasser und Eis hinzu. Mit ein paar in Zitronenscheiben könnt Ihr dem Ganzen noch einen Hauch von Klasse verleihen. Fertig ist Euer Produkt!
Jetzt braucht Ihr einen Stand. Ein Kleistertisch oder Gartentisch wären geeignet. Vielleicht verschönert Ihr ihn mit einer Tischdecke und einigen selbstgestalteten Schildern oder Aufstellern. Auf den Schildern muss stehen, was verkauft wird und wie viel es kostet.
Legt verschiedene Münzen in eine Registrierkasse (z.B. Tupperware-Behälter, Gürteltasche) als Wechselgeld für ersten Kunden. Notiert Euch, wie viel die Zutaten und Materialien gekostet haben und wie viel Geld Sie für Ihren Wagen ausgegeben haben. Diese Kosten werden am Ende abgezogen, um auszurechnen, wie viel Gewinn Ihr gemacht habt.
LERNEFFEKT
Ausgeben. Sparen. Verdienen. Budgetierung.
Das Tolle am Limonadenstand ist, dass er fast alle Grundlagen des Geldhandels abdeckt: Ausgaben (Zitronen kaufen), Budgetierung (Verkaufspreis berechnen), Einnahmen (für Eure Dienstleistung), Sparen (Entscheiden, was Ihr mit den Einnahmen macht) und gute altmodische Mathematik, um am Ende des Tages den Gewinn ausrechnen. Also alles dabei und Sonnenschein - es sei denn, es regnet.
2. LISTE DER BEDÜRFNISSE UND WÜNSCHE
So eine Liste ist eine tolle Übung für Kinder, um den Unterschied zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu erforschen, besonders wenn es um das Geld der Eltern geht. Braucht Ihr wirklich das neueste Videospiel? Wollt Ihr heute Abend essen gehen? Braucht Ihr Eiscreme? Okay, das ist ein schlechtes Beispiel… bei Eiscreme ist die Grenze zwischen Wunsch und Bedürfnis sehr fließend.
WAS ZU TUN IST
Wir haben für Euch und Eure Kleinen eine einfache PDF-Datei zum Ausdrucken erstellt. Diskutiert, warum habt Ihr jeden Gegenstand einer bestimmten Kategorie zuordnet. Könnt Ihr alle Entscheidungen begründen? Was würde passieren, wenn Ihr auf alle Bedürfnisse verzichten würdet?
LERNEFFEKT
Bedürfnisse und Wünsche & Entscheidungsfindung.
Den Unterschied zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu verstehen, ist ein wichtiger Schlüssel zu guter Entscheidungsfindung in allen Bereichen des Lebens, nicht nur beim Geld. Selbst Erwachsene könnten oft eine Auffrischung dieser Konzepte gebrauchen. Je früher Kinder anfangen über diese Unterschiede nachzudenken, desto besser sind sie vorbereitet, später kluge (Geld-)Entscheidungen zu treffen.
3. BELOHNUNGSTABELLE
Geld zu sparen bedeutet auch, auf ein Ziel hinzuarbeiten. Wenn man sich auf dieses Ziel konzentriert (egal ob groß oder klein), kann man es auch leichter erreichen. Das gilt auch für Erwachsene. Wir sparen nicht einfach Geld; meist sparen wir für einen Urlaub, für den Ruhestand, für die Abzahlung schrecklicher Studienkredite, für ein neues Haus usw. Belohnungspläne (um gutes Verhalten zu belohnen!) sind eine großartige Möglichkeit, gute Spargewohnheiten zu entwickeln und anpassbar je nach Belohnungsstufe.
WAS ZU TUN IST
Entwerft gemeinsam einen Belohnungsplan. Besprecht, was sich Euer Kind als Belohnung wünscht und die Kosten sowie auch Voraussetzungen dafür. Einigt Euch auf das Verhalten oder Handlungen, die belohnt werden und berechnet dann, was jede Stufe der Belohnung wert ist.
Die Tabelle könnte "Stufen/ Meilensteine" auf dem Weg zur Hauptbelohnung beinhalten. Kleine Aufmerksamkeiten wie z.B. Sticker als Abschluss jeder Stufe spornen zum Weitermachen an. Oder lasst den Geist vieler Spielshows aus den 1990er Jahren aufleben und stellt einen Geldzähler auf, bei dem der Preis erst eingelöst werden kann, wenn man das Ziel erreicht hat. Stellt sicher, dass der Fortschritt auf dem Weg zum Ziel für alle gut sichtbar ist.
LERNEFFEKT
Sparen. Ziele. Verdienen.
Belohnungspläne ermutigen Euer Kind, auf ein Ziel hinzuarbeiten und vermitteln zudem die Idee der “verzögerten Belohnung”. Es ist eine gute Methode, Sparen zu lernen - auch ohne Geld, falls Euer Kind dafür noch zu jung ist. Für Abwechslung könnt Ihr auch ein Umrechnungssystem einführen: Statt nur auf ein Ziel hinzuarbeiten, bedeuten zwei Sterne eine Zeitschrift, drei Sterne einen Spieltermin bei Freunden und so weiter. Auf diese Weise helft Ihr Eurem Kind, Wertschätzung zu entwickeln und gute Entscheidungen zu treffen.
4. GESTALTET EURE EIGENE BANKNOTE
Immer wieder werden von der Bundesdruckerei bzw. Münze neu gestaltete Münzen oder (seltener) Geldscheine herausgegeben. Schaut Euch mit Euren Kindern Geldscheine mal genau an und entwerft eine eigene Note! Welche Figur soll auf den Schein erscheinen? Welche anderen wichtigen Informationen müssen darauf stehen? Perfekte Übung für Kinder jeden Alters.
Wir haben einen kostenlosen Ausmalbogen Zum Herunterladen/ Ausdrucken erstellt.
Download Ausmalbogen für Geldscheine
LERNEFFEKT
Die Ursprünge des Geldes. Wert des Geldes. Ausländische Währungen.
Eine großartige praktische Übung, um ein Gespräch anzuregen, was Geld eigentlich ist und was es wert ist. Entwerft Eure eigene 20-Euro sowie 20-Pfund oder Dollar-Scheine und lenkt das Gespräch auf verschiedene Währungen. Auf Pfund-Scheinen z.B. findet man die Worte "Ich verspreche, dem Überbringer auf Verlangen die Summe von 20 Pfund zu zahlen" - so könnt Ihr erklären, dass früher Papiergeld Goldbarren darstellte, die man bei der Bank of England kaufen konnte. Heute ist das zwar nicht mehr der Fall, aber es ist eine gute Möglichkeit, über die Anfänge des Geldes zu sprechen, sprich den Tauschhandel mit verschiedenen Gegenständen.
5. FAMILIENABENDESSEN
Dies ist eine großartige Möglichkeit, die Idee des Limonadenstandes weiterzuführen und kostspieligere Ideen verständlich zusammenzubringen. Hier erweitern wir Planungsfähigkeiten, errechnen Gesamtkosten der Artikel und berücksichtigen Arbeitskosten. Diese Aktivität eignet sich für ältere Kinder, um zugleich interessante Diskussionsthemen zu eröffnen, z. B. was ist ein fairer Preis für Arbeit bzw. das Abendessen? Wie viel Gewinn würdet Ihr gerne machen, wenn man die Arbeit bedenkt, die Ihr hineingesteckt habt?
WAS ZU TUN IST
Die Herausforderung: Lasst Eure Kinder ein Familienessen ausrichten. Sie sollen u.a. ein Menü und Tischsets entwerfen und haben ein Budget, um Zutaten zu kaufen. Sie müssen die Preise der Produkte auflisten und den Gewinn ausrechnen, um zu merken: jedes Abendessens hat (s)einen Preis. Vielleicht sind sie (noch) nicht in der Lage zu kochen und müssen einen Koch - ein Elternteil - engagieren? Wie viel kostet es dann, was ist mit den Kellnern? Wer wird kochen und putzen? Der Umgang mit Geld und Haushalten umfasst mehr als den Tausch von Waren gegen Münzen. Um Gewinn zu erzielen, gibt es noch viel mehr zu bedenken...
LERNEFFEKT
Ausgeben. Sparen. Budgetierung. Verdienen. Entscheidungen treffen.
Wie beim Limonadenstand, geht es auch hier um alle Bereiche des Geldhandels bzw. Managements, allerdings in detaillierterer Form. Setzt das Budget knapp unter dem Bedarf fest, so dass Eure Kinder entscheiden müssen, wo sie Kompromisse eingehen wollen. Diese Herausforderung eignet sich auch sehr gut für die Zusammenarbeit mit Freunden, da es viel Raum gibt für Diskussionen z. B. darüber, wie viel man für bestimmte Dinge ausgeben sollte, wie viel die eigene Zeit wert ist und natürlich darüber, was man mit dem Gewinn macht.
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